Recensie FonoForum

19 april 2023

Voor de recensent van FonoForum is onze piano-cd met Naruhiko Kawaguchi de spannendste productie van de laatste tijd.

Au clair de la lune. Flemish Romantic Piano Music.

Hanssens: Concerto; Benoit: Barcarolle; Naruhiko Kawaguchi (2021);

Etcetera

Das Label Etcetera überrascht schon seit vielen Jahren immer wieder mit Produktionen, die zum Nachdenken anregen. Neben manch gängigem Repertoire wird dabei der Fokus nicht nur ausnahmsweise auch auf die flämische Musik gerichtet. Und in diesem Sinn zählt für mich dieses auf den ersten Blick vielleicht unscheinbare Album zu den spannendsten Produktionen der letzten Zeit. Zunächst wegen der Komponisten und ihrer Werke - Hand aufs Herz: Wer hat je etwas von Charles-Louis Hanssens (1802-1871), Peter Benoit (1834-1901), Jean Vanderheyden (1823-1889) oder Philippe Vanden Berghe (1822-1885) gehört?

Vor allem die eindeutig dem Salon zuzurechnenden Werke der Letzteren für Klavier allein mögen bei Puristen hochgezogene Augenbrauen provozieren - indes entwickeln sie auf einem Erard-Flügel von 1837 und einem Blüthner von 1867 einen noch heute entzückenden Ton, der für sich einnehmen kann. Man kann diesen Teil des Albums daher getrost als ein Plädoyer für bisher Unerhörtes verstehen. Dann aber wäre da noch das Concerto von Charles Louis Hanssens, von ihm selbst als Sextett arrangiert (man denke an ähnlich besetzte Werke bei Mendelssohn und Bertini). Hier lässt das Spiel auf einem Pleyel-Flügel von 1829 die rechte Atmosphäre aufkommen und Fragen stellen: nach der vermeintlichen europäischen Peripherie und einem vorzüglich unterhaltenden Werkbestand, der bis heute brach liegt. Die Hauptlast der Einspielung liegt bei Naruhiko Kawaguchi, der sich bestens als verständiger Pianist präsentiert. Die hallige Akustik, insbesondere bei den Einspielungen der Solo-Werke, entspricht allerdings nicht dem angestammten Platz der Stücke. Mich verstört so etwas immer wieder.

Michael Kube